Geschichte Chalkidikis
Auf dem Weg von der Siedlung im 7. und 8. Jahrhundert v. Chr. bis zur perfekt organiserten Touristenoase hat Chalkidiki eine wechselvolle Geschichte erlebt. So begann alles etwa im 8. Jahrhundert vor Christus, als die ersten Siedler aus der antiken Stadt Chalkia ihre Heimat in der Region fanden. Diese Stadt gab Chalkidiki auch ihren Namen. Zunächst waren die neu gegründeten Siedlungen eher unabhängige Stadtstaaten, die sich aber gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. zu einem „Chalkischen Bund“ zusammenschlossen.
Zum Griechenland der Neuzeit gehört Chalkidiki erst wieder seit dem Jahr 1912. Zuvor stand es, wie viele andere Regionen in Griechenland unter türkischer Fremdherrschaft. Nach 1922 wurde Chalkidiki zur neuen Heimat unzähliger Vertriebener aus dem kleinasiatischen Teil Griechenlandes, den sie nach dem verlorenen Krieg gegen die Türken räumen mußten. So entstanden innerhalb kurzer Zeit 27 neue Dörfer, die noch heute das Wort „neu“, also „Nea“ oder“Neos“ im Namen tragen. Da es in den Jahren nach dem Krieg weder Geld noch Bebauungspläne gab, entstanden viele einfache wie häßliche Häuser, die teilweise noch heute die Landschaft verschandeln. Erst seit etwa zehn Jahren setzen sich Regierung und Behörden konsequent mit diesem Problem auseinander.
Mit sichtbarem Erfolg: Heute sieht man beispielsweise kaum noch halbfertige Gebäude, die nicht einmal ein Dach besitzen. Auch werden Neubauten nur noch mit strengen Auflagen genehmigt und die vor Jahren noch alltäglichen „Schwarzbauten“ konsequent abgerissen. Die neue Bauweise für Wohnhäuser in der Region Chalkidiki ist geprägt von natürlichen Baustoffen und dezenten Farben. Manche dieser Neubauten sind so hübsch wie die Steinhäuschen, die hier vor einhundert Jahren gebaut wurden! So neu wie die Schönheit der Häuser ist auch das Umweltbewustsein: Seit den 1980er Jahren setzen sich insbesondere die Hoteliers der Region für den Bau biologischer Kläranlagen ein. So kann Chalkidiki heute mit Stolz auf die wohl saubersten Strände Europas blicken.
In den vergangenen Jahren hat eine neue Einwanderungswelle in die Region Chalkidiki begonnen. Diesmal sind es keine Kriegsflüchtlinge, die Griechenlands schönste Strände zu ihrer neuen Heimat machen wollen. Es sind die Stadtmenschen, die aus der nahen Großstadt Saloniki und den Metropolen Europas das Paradies für das Wochenende suchen. So entstehen in der Region immer neue Ferienwohnungen die für derzeit noch günstige Preise den Besitzer wechseln.